GESUNDHEIT
Was ist Husten und wie wird er behandelt?
Themenartikel - 24. Mai 2017
Husten gehört zu den häufigsten Beschwerden überhaupt und tritt meistens in Zusammenhang mit Erkältungen auf, die durch Viren ausgelöst werden. Er ist aber auch ein Symptom weiterer Krankheiten. Wir erklären, welche das sind und was wirklich gegen Husten hilft.
Was ist Husten?
Husten gehört zu unserem Alltag. Wir lösen ihn bewusst aus, wenn wir beispielsweise den Eindruck haben, ein Fremdkörper sei in die Bronchien gelangt. Oder Husten wird vom Körper gesteuert, ohne dass er sich unterdrücken lässt. Physisch passiert in beiden Fällen dasselbe: Man atmet tief ein, der Kehlkopf verschließt sich, der Atemmuskel zieht sich zusammen, dann wird die Luft abrupt ausgestoßen, während der Kehlkopf sich wieder öffnet. Der hohe Druck entsteht unter anderem dadurch, dass viele Muskeln mitarbeiten. Ein starker Hustenanfall zieht daher bis in den Rücken und in den Bauch. Dort kann Husten sogar einen Muskelkater verursachen.
Zum Verständnis des Phänomens Husten gehört auch die Funktion der Flimmerhärchen. Sie bedecken die Schleimhaut der Atemwege wie ein dichter Teppich. Dabei bewegen sie sich wellenförmig in Richtung Rachen. Zusammen mit dem wässrigen Schleim, der sie umgibt, transportieren sie auf diese Weise Fremdkörper nach oben. Wenn dieser Mechanismus nicht mehr ausreicht, wird vermehrt Schleim produziert. Sobald die Flimmerhärchen diesen nicht mehr genügend nach oben schieben können, weil sie beispielsweise durch Eiter oder andere Ablagerungen verkleben, behilft sich der Körper mit Husten.
Raucher leiden vermehrt unter Husten
Raucher belasten ihre Flimmerhärchen überdurchschnittlich stark, sodass es nicht nur zum sogenannten Raucherhusten kommt, sondern auch häufiger zu Erkältungen – Erreger können schlechter aus den Atemwegen entfernt werden.
Allergischer Husten
Ausgelöst wird ein Hustenreflex letztlich unter anderem durch feine Rezeptoren in den Atemwegen. Sie geben ein Signal, wenn sich beispielsweise Fremdkörper ablagern oder das Gewebe durch eine Entzündung gereizt ist. Das Immunsystem kann Husten aber auch bei indirekten Einflüssen auslösen, etwa als allergische Reaktion.
Ärzte unterscheiden akuten und chronischen Husten. Akuter Husten hält normalerweise nicht länger als drei bis vier Wochen an, in seltenen Fällen bis zu acht Wochen. Außerdem tritt akuter Husten dabei nicht in gleichbleibender Intensität auf. Die häufigste Ursache sind Infektionen der oberen Atemwege. Dauert der Husten länger als acht Wochen, wird er als chronisch bezeichnet und muss unbedingt von einem Arzt untersucht werden.
Pflanzenkraft gegen Husten
Husten kann leicht chronisch werden – daher sollte er schnell und effektiv bekämpft werden. Eine Studienanalyse zeigt, dass pflanzliche Mittel sehr gut dabei helfen, den oft festsitzenden Schleim bei Husten zu lösen. Für die Analyse wurden 34 Studien mit insgesamt 7.083 Patienten verglichen. Die Wissenschaftler verwendeten dabei nur Untersuchungen, die sich auf pflanzliche Hustenmittel aus unterschiedlichen Kulturkreisen bezogen. Die Mittel mussten außerdem rezeptfrei in der Apotheke erhältlich sein. Das Fazit: Im Vergleich mit einem Placebo konnte durch die pflanzlichen Präparate eine erhebliche Besserung der Häufigkeit und Schwere von Hustensymptomen festgestellt werden. Besonders wirksam waren dabei Hustenmittel, die einen Pelargonienwurzelextrakt enthielten. Die Forscher empfehlen daher, entsprechende Präparate bereits beim ersten Kratzen im Hals einzunehmen.